Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat am 29. April 2024 den Bericht „Urban adaptation in Europe: what works?“ veröffentlicht. Der Bericht unterstreicht die Dringlichkeit der Anpassung von Städten an den Klimawandel.

Demnach sind Städte, in denen 75% der europäischen Bevölkerung leben, am stärksten vom Klimawandel betroffen. Dort können die Temperaturen aufgrund des städtischen Wärmeinseleffekts um 10 bis 15 °C höher liegen als im Umland.

Obwohl bis 2022 mehr als 19.000 Anpassungsmaßnahmen registriert wurden, vor allem in den Bereichen Wasser (17 %), Gebäude (13,6 %), Umwelt (11,7 %), Land (10,8 %) und Gesundheit (7,6 %), zeigt der Bericht, dass die Zunahme und Intensivierung von Anpassungsmaßnahmen nicht mit dem Klimawandel Schritt hält. Städten kommt bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen jedoch eine Schlüsselrolle zu. Dabei müssen die lokalen Gegebenheiten und spezifischen Anfälligkeiten berücksichtigt werden.

Des Weiteren hebt der Bericht auch die Bedeutung von naturbasierten Lösungen hervor. Diese sind in 91% der lokalen Aktionspläne zum Klimawandel enthalten. Es wird jedoch auch die Notwendigkeit betont, naturbasierte Ansätze mit anderen Arten von Maßnahmen, einschließlich physischer Infrastrukturen, zu kombinieren.

Für eine erfolgreiche Anpassung sind laut dem Bericht außerdem ein nachhaltiges politisches Engagement in Verbindung mit einer angemessenen langfristigen Finanzierung, eine gute Regierungsführung und die Einbeziehung der Bürger vor Ort, das Lernen von anderen Städten und eine wissensbasierte Entscheidungsfindung erforderlich. So wird darauf hingewiesen, dass Anpassungsmaßnahmen in allen Sektoren und auf allen Regierungsebenen erforderlich sind. Die Maßnahmen müssen sowohl auf die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels als auch auf den Schutz vor größeren Risiken in der Zukunft ausgerichtet sein.

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